Mittwoch, 9. April 2014

Spurensuche - Die Fahrt nach Teplitz

Teplice, 1895 bis 1948 Teplice-Šanov (deutsch Teplitz-Schönau), ist eine Bezirksstadt mit über 50000 Einwohnern in der nordböhmischen Region Ústí. Die Stadt ist ein Kurort, den im 18. und 19. Jahrhundert Prominente aus ganz Europa besuchten. 1812 trafen dort Ludwig van Beethoven und Johann Wolfgang von Goethe zusammen.
In den napoleonischen Kriegen war Teplitz 1813 das Hauptquartier der drei alliierten Monarchen von Österreich, Preußen und Russland, die im Teplitzer Schloss ihr Bündnis gegen Napoleon abschlossen.



Die letzten zwei Wochen seines Lebens verbrachte Seume in Teplitz. Die Marmorbüste an der Ecke zur Lindenstraße erinnert an den deutschen romantischen Dichter und Schriftsteller Johann Gottfried Seume. Hier suchte er Heilung seiner schweren Krankheit, der er leider am 13.6. 1810 erlag.

  





Seine letzte Ruhe fand er in einem Grab, das sich neben der Heilig-Kreuz-Kapelle, nur einige Meter von seiner Büste entfernt, befindet.

Seumes Grab in Teplitz.  
Originalzeichnung von C. Reinhardt.
                                                                     

Und heute                     

Als vor Jahren diese Stätte des Todes in freundliche Promenaden umgewandelt und alle hier ruhenden Gebeine nach dem Eichwalder Kirchhofe übergeführt wurden, blieb Seumes Grab unberührt. Inmitten der neu erschaffenen Anlagen ruht noch heute, der breite dunkle Stein, der den Namen „Seume“ trägt. Freunde, die bei seinem Tode anwesend, darunter Fichte und Elise von der Recke, haben ihm dem Andenken des deutschen Schriftstellers gesetzt.


Ich kenne dich in deiner Freunde Kreise;
Ich kenne dich in deiner selt’nen Weise
In der du Menschenprüfer bist.
Ich kenne den Verwüster deines Glückes
Und weiß den Urquell deines finstern Blickes
Und – was dir Heilungsbalsam ist.
Aus einem Nachruf seines Freundes
Karl Ludwig August Heino Freiherr von Münchhausen



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